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GoetheJohannWolfgang-GotzVonBerlichingenMitDerEisernenHand-DE


G鰐z von Berlichingen mit der eisernen Hand
Ein Schauspiel

Johann Wolfgang Goethe




Inhalt

Erster Akt
Zweiter Akt
Dritter Akt
Vierter Akt
F黱fter Akt





Personen:

Kaiser Maximilian
G鰐z von Berlichingen
Elisabeth, seine Frau
Maria, seine Schwester
Karl, sein S鰄nchen
Georg, sein Bube
Bischof von Bamberg
Weislingen, Adelheid von Walldorf, Liebetraut an des Bischofs Hofe
Abt von Fulda
Olearius, beider Rechte Doktor
Bruder Martin
Hans von Selbitz
Franz von Sickingen
Lerse
Franz, Weislingens Bube
Kammerfr鋟lein der Adelheid
Metzler, Sievers, Link, Kohl, Wild, Anf黨rer der rebellischen Bauern
Hoffrauen, Hofleute, am Bambergschen Hofe
Kaiserliche R鋞e
Ratsherrn von Heilbronn
Richter des heimlichen Gerichts
Zwei N黵nberger Kaufleute
Max Stumpf, Pfalzgr鋐licher Diener
Ein Unbekannter
Brautvater und Br鋟tigam, Bauern
Berlichingsche, Weislingsche, Bambergsche Reiter
Hauptleute, Offiziere, Knechte von der Reichsarmee
Schenkwirt
Gerichtsdiener
Heilbronner B黵ger
Stadtwache
Gef鋘gnisw鋜ter
Bauern
Zigeunerhauptmann
Zigeuner, Zigeunerinnen





Erster Akt




I. Akt, Szene 1



Schwarzenberg in Franken Herberge

Metzler, Sievers am Tische. Zwei Reitersknechte beim Feuer. Wirt.

Sievers. H鋘sel, noch ein Glas Branntwein, und me christlich.

Wirt. Du bist der Nimmersatt.

Metzler (leise zu Sievers). Erz鋒l das noch einmal vom Berlichingen!
Die Bamberger dort 鋜gern sich, sie m鯿hten schwarz werden.

Sievers. Bamberger? Was tun die hier?

Metzler. Der Weislingen ist oben auf'm Schlo beim Herrn Grafen schon
zwei Tage; dem haben sie das Gleit geben. Ich wei nicht, wo er
herkommt; sie warten auf ihn; er geht zur點k nach Bamberg.

Sievers. Wer ist der Weislingen?

Metzler. Des Bischofs rechte Hand, ein gewaltiger Herr, der dem G鰐z
auch auf'n Dienst lauert.

Sievers. Er mag sich in acht nehmen.

Metzler (leise). Nur immer zu! (Laut.) Seit wann hat denn der G鰐z
wieder H鋘del mit dem Bischof von Bamberg? Es hie ja, alles w鋜e
vertragen und geschlichtet.

Sievers. Ja, vertrag du mit den Pfaffen! Wie der Bischof sah, er
richt nichts aus und zieht immer den k黵zern, kroch er zum Kreuz und
war gesch鋐tig, da der Vergleich zustand k鋗. Und der getreuherzige
Berlichingen gab unerh鰎t nach, wie er immer tut, wenn er im Vorteil
ist.

Metzler. Gott erhalt ihn! Ein rechtschaffener Herr!

Sievers. Nun denk, ist das nicht sch鋘dlich? Da werfen sie ihm einen
Buben nieder, da er sich nichts weniger versieht. Wird sie aber schon
wieder daf黵 lausen!

Metzler. Es ist doch dumm, da ihm der letzte Streich mi遟l點kt ist!
Er wird sich garstig erbost haben.

Sievers. Ich glaub nicht, da ihn lang was so verdrossen hat. Denk
auch: alles war aufs genaueste verkundschaft, wann der Bischof aus dem
Bad k鋗, mit wieviel Reitern, welchen Weg; und wenn's nicht w鋜 durch
falsche Leut verraten worden, wollt er ihm das B

ad gesegnet und ihn
ausgerieben haben.

Erster Reiter. Was r鋝oniert ihr von unserm Bischof? Ich glaub, ihr
sucht H鋘del.

Sievers. K黰mert euch um eure Sachen! Ihr habt an unserm Tisch
nichts zu suchen.

Zweiter Reiter. Wer hei遲 euch von unserm Bischof despektierlich
reden?

Sievers. Hab ich euch Red und Antwort zu geben? Seht doch den
Fratzen!

Erster Reiter (schl鋑t ihn hinter die Ohren).

Metzler. Schlag den Hund tot!

(Sie fallen 黚ereinander her.)

Zweiter Reiter. Komm her, wenn du 's Herz hast.

Wirt (rei遲 sie voneinander). Wollt ihr Ruh haben! Tausend
Schwerenot! Schert euch 'naus, wenn ihr was auszumachen habt. In
meiner Stub soll's ehrlich und ordentlich zugehen. (Schiebt die
Reiter zur T黵 hinaus.) Und ihr Esel, was fanget ihr an?

Metzler. Nur nit viel geschimpft, H鋘sel, sonst kommen wir dir 黚er
die Glatze. Komm, Kamerad, wollen die drau遝n bleuen.

(Zwei Berlichingsche Reiter kommen.)

Erster Reiter. Was gibt's da?.

Sievers. Ei guten Tag, Peter! Veit, guten Tag! Woher?

Zweiter Reiter. Da du dich nit unterstehst zu verraten, wem wir
dienen.

Sievers (leise). Da ist euer Herr G鰐z wohl auch nit weit?

Erster Reiter. Halt dein Maul! Habt ihr H鋘del?

Sievers. Ihr seid den Kerls begegnet drau遝n, sind Bamberger.

Erster Reiter. Was tun die hier?

Metzler. Der Weislingen ist droben auf'm Schlo, beim gn鋎igen Herrn,
den haben sie geleit.

Erster Reiter. Der Weislingen?

Zweiter Reiter (leise). Peter! das ist ein gefunden Fressen! (Laut.)
Wie lang ist er da?

Metzler. Schon zwei Tage. Aber er will heut noch fort, h鰎t ich
einen von den Kerls sagen.

Erster Reiter (leise). Sagt ich dir nicht, er w鋜 daher! H鋞ten wir
dort dr黚en eine Weile passen k鰊nen. Komm, Veit.

Sievers. Helft uns doch erst die Bamberger auspr黦eln.

Zweiter Reiter. Ihr seid ja auch zu zwei. Wir m黶sen fort. Adies!
(Ab.)

Sievers. Lumpenhunde die Reiter! wann man sie nit bezahlt, tun sie
dir keinen Streich.

Metzler. Ich wollt schw鰎en, sie haben einen Anschlag. Wem dienen
sie?

Sievers. Ich soll's nit sagen. Sie dienen dem G鰐z.

Metzler. So! Nun wollen wir 黚er die drau遝n. Komm! so lang ich
einen Bengel hab, f黵cht ich ihre Bratspie遝 nicht.

Sievers. D黵ften wir nur so einmal an die F黵sten, die uns die Haut
黚er die Ohren ziehen.

Herberge im Wald

G鰐z (vor der T黵 unter der Linde). Wo meine Knechte bleiben! Auf
und ab mu ich gehen, sonst 黚ermannt mich der Schlaf. F黱f Tag und
N鋍hte schon auf der Lauer. Es wird einem sauer gemacht, das bi遚hen
Leben und Freiheit. Daf黵, wenn ich dich habe, Weislingen, will ich
mir's wohl sein lassen. (Schenkt ein.) Wieder leer! Georg! Solang's
daran nicht mangelt und an frischem Mut, lach ich der F黵sten
Herrschsucht und R鋘ke.--Georg!--Schickt ihr nur euern gef鋖ligen
Weislingen herum zu Vettern und Gevattern, la遲 mich anschw鋜zen. Nu

r
immer zu. Ich bin wach. Du warst mir entwischt, Bischof! So mag
denn dein lieber Weislingen die Zeche bezahlen.--Georg! H鰎t der
Junge nicht? Georg! Georg!

Der Bube (im Panzer eines Erwachsenen). Gestrenger Herr!

G鰐z. Wo stickst du? Hast du geschlafen? Was zum Henker treibst du
f黵 Mummerei? Komm her, du siehst gut aus. Sch鋗 dich nicht, Junge.
Du bist brav! Ja, wenn du ihn ausf黮ltest! Es ist Hansens K黵a?

Georg. Er wollt ein wenig schlafen und schnallt' ihn aus.

G鰐z. Er ist bequemer als sein Herr.

Georg. Z黵nt nicht. Ich nahm ihn leise weg und legt ihn an, und
holte meines Vaters altes Schwert von der Wand, lief auf die Wiese und
zog's aus.

G鰐z. Und hiebst um dich herum? Da wird's den Hecken und Dornen
gutgegangen sein. Schl鋐t Hans?

Georg. Auf Euer Rufen sprang er auf und schrie mir, da Ihr rieft.
Ich wollt den Harnisch ausschnallen, da h鰎t ich Euch zwei-, dreimal.

G鰐z. Geh! bring ihm seinen Panzer wieder und sag ihm, er soll bereit
sein, soll nach den Pferden sehen.

Georg. Die hab ich recht ausgef黷tert und wieder aufgez鋟mt. Ihr
k鰊nt aufsitzen, wann Ihr wollt.

G鰐z. Bring mir einen Krug Wein, gib Hansen auch ein Glas, sag ihm,
er soll munter sein, es gilt. Ich hoffe jeden Augenblick, meine
Kundschafter sollen zur點kkommen.

Georg. Ach gestrenger Herr!

G鰐z. Was hast du?

Georg. Darf ich nicht mit?

G鰐z. Ein andermal, Georg, wann wir Kaufleute fangen und Fuhren
wegnehmen.

Georg. Ein andermal, das habt Ihr schon oft gesagt. O diesmal!
diesmal! Ich will nur hintendreinlaufen, nur auf der Seite lauern.
Ich will Euch die verschossenen Bolzen wiederholen.

G鰐z. Das n鋍hstemal, Georg. Du sollst erst ein Wams haben, eine
Blechhaube und einen Spie.

Georg. Nehmt mich mit! W鋜 ich letzt dabei gewesen, Ihr h鋞tet die
Armbrust nicht verloren.

G鰐z. Wei遲 du das?

Georg. Ihr warft sie dem Feind an Kopf, und einer von den Fu遦nechten
hob sie auf; weg war sie! Gelt ich wei?

G鰐z. Erz鋒len dir das meine Knechte?

Georg. Wohl. Daf黵 pfeif ich ihnen auch, wann wir die Pferde
striegeln, allerlei Weisen und lerne sie allerlei lustige Lieder.

G鰐z. Du bist ein braver Junge.

Georg. Nehmt mich mit, da ich's zeigen kann!

G鰐z. Das n鋍hstemal, auf mein Wort. Unbewaffnet wie du bist, sollst
du nicht in Streit. Die k黱ftigen Zeiten brauchen auch M鋘ner. Ich
sage dir, Knabe, es wird eine teure Zeit werden: F黵sten werden ihre
Sch鋞ze bieten um einen Mann, den sie jetzt hassen. Geh, Georg, gib
Hansen seinen K黵a wieder und bring mir Wein. (Georg ab.) Wo meine
Knechte bleiben! Es ist unbegreiflich. Ein M鰊ch! Wo kommt der noch
her?

(Bruder Martin kommt.)

G鰐z. Ehrw黵diger Vater, guten Abend! woher so sp鋞? Mann der
heiligen Ruhe, Ihr besch鋗t viel Ritter.

Martin. Dank Euch, edler Herr! Und bin vor der Hand nur dem黷iger
Bruder, wenn's ja Titel sein soll. Augus

tin mit meinem Klosternamen,
doch h鰎 ich am liebsten Martin, meinen Taufnamen.

G鰐z. Ihr seid m黡e, Bruder Martin, und ohne Zweifel durstig! (Der
Bub kommt.) Da kommt der Wein eben recht.

Martin. F黵 mich einen Trunk Wasser. Ich darf keinen Wein trinken.

G鰐z. Ist das Euer Gel黚de?

Martin. Nein, gn鋎iger Herr, es ist nicht wider mein Gel黚de, Wein zu
trinken; weil aber der Wein wider mein Gel黚de ist, so trinke ich
keinen Wein.

G鰐z. Wie versteht Ihr das?

Martin. Wohl Euch, da Ihr's nicht versteht. Essen und trinken, mein
ich, ist des Menschen Leben.

G鰐z. Wohl!

Martin. Wenn Ihr gegessen und getrunken habt, seid Ihr wie neu
geboren; seid st鋜ker, mutiger, geschickter zu Euerm Gesch鋐t. Der
Wein erfreut des Menschen Herz, und die Freudigkeit ist die Mutter
aller Tugenden. Wenn Ihr Wein getrunken habt, seid Ihr alles doppelt,
was Ihr sein sollt, noch einmal so leicht denkend, noch einmal so
unternehmend, noch einmal so schnell ausf黨rend.

G鰐z. Wie ich ihn, trinke, ist es wahr.

Martin. Davon red ich auch. Aber wir-(Georg mit Wasser.)

G鰐z (zu Georg heimlich). Geh auf den Weg nach Dachsbach, und leg
dich mit dem Ohr auf die Erde, ob du nicht Pferde kommen h鰎st, und
sei gleich wieder hier.

Martin. Aber wir, wenn wir gegessen und getrunken haben, sind wir
grad das Gegenteil von dem, was wir sein sollen. Unsere schl鋐rige
Verdauung stimmt den Kopf nach dem Magen, und in der Schw鋍he einer
黚erf黮lten Ruhe erzeugen sich Begierden, die ihrer Mutter leicht 黚er
den Kopf wachsen.

G鰐z. Ein Glas, Bruder Martin, wird Euch nicht im Schlaf st鰎en. Ihr
seid heute viel gegangen. (Bringt's ihm.) Alle Streiter!

Martin. In Gottes Namen! (Sie sto遝n an.) Ich kann die migen Leute
nicht ausstehen; und doch kann ich nicht sagen, da alle M鰊che mig
sind; sie tun, was sie k鰊nen. Da komm ich von St. Veit, wo ich die
letzte Nacht schlief. Der Prior f黨rte mich in den Garten; das ist
nun ihr Bienenkorb. Vortrefflicher Salat! Kohl nach Herzens Lust!
und besonders Blumenkohl und Artischocken, wie keine in Europa!

G鰐z. Das ist also Eure Sache nicht. (Er steht auf, sieht nach dem
Jungen und kommt wieder.)

Martin. Wollte, Gott h鋞te mich zum G鋜tner oder Laboranten gemacht!
Ich k鰊nte gl點klich sein. Mein Abt liebt mich, mein Kloster ist
Erfurt in Sachsen; er wei, ich kann nicht ruhn; da schickt er mich
herum, wo was zu betreiben ist. Ich geh zum Bischof von Konstanz.

G鰐z. Noch eins! Gute Verrichtung!

Martin. Gleichfalls.

G鰐z. Was seht Ihr mich so an, Bruder?

Martin. Da ich in Euern Harnisch verliebt bin.

G鰐z. H鋞tet Ihr Lust zu einem? Es ist schwer und beschwerlich ihn
zu tragen.

Martin. Was ist nicht beschwerlich auf dieser Welt! und mir kommt
nichts beschwerlicher vor, als nicht Mensch sein d黵fen. Armut,
Keuschheit und Gehorsam--drei Gel黚de, deren jedes, einzeln betrachtet,
der Natur das

Unausstehlichste scheint, so unertr鋑lich sind sie alle.
Und sein ganzes Leben unter dieser Last, oder der weit dr點kendern
B黵de des Gewissens mutlos zu keuchen! O Herr! was sind die
M黨seligkeiten Eures Lebens, gegen die J鋗merlichkeiten eines Standes,
der die besten Triebe, durch die wir werden, wachsen und gedeihen, aus
mi遶erstandener Begierde Gott n鋒er zu r點ken, verdammt?

G鰐z. W鋜 Euer Gel黚de nicht so heilig, ich wollte Euch bereden,
einen Harnisch anzulegen, wollt Euch ein Pferd geben, und wir z鰃en
miteinander.

Martin. Wollte Gott, meine Schultern f黨lten Kraft, den Harnisch zu
ertragen, und mein Arm St鋜ke, einen Feind vom Pferd zu stechen!--Arme
schwache Hand, von jeher gewohnt, Kreuze und Friedensfahnen zu f黨ren
und Rauchf鋝ser zu schwingen, wie wolltest du Lanze und Schwert
regieren! Meine Stimme, nur zu Ave und Halleluja gestimmt, w黵de dem
Feind ein Herold meiner Schw鋍he sein, wenn ihn die Eurige
黚erw鋖tigte. Kein Gel黚de sollte mich abhalten wieder in den Orden
zu treten, den mein Sch鰌fer selbst gestiftet hat!

G鰐z. Gl點kliche Wiederkehr!

Martin. Das trinke ich nur f黵 Euch. Wiederkehr in meinen K鋐ig ist
allemal ungl點klich. Wenn Ihr wiederkehrt, Herr, in Eure Mauern, mit
dem Bewu遲sein Eurer Tapferkeit und St鋜ke, der keine M黡igkeit etwas
anhaben kann, Euch zum erstenmal nach langer Zeit, sicher vor
feindlichem 黚erfall, entwaffnet auf Euer Bette streckt und Euch nach
dem Schlaf dehnt, der Euch besser schmeckt als mir der Trunk nach
langem Durst: da k鰊nt Ihr von Gl點k sagen!

G鰐z. Daf黵 kommt's auch selten.

Martin (feuriger). Und ist, wenn's kommt, ein Vorschmack des Himmels.
--Wenn Ihr zur點kkehrt, mit der Beute Eurer Feinde beladen, und Euch
erinnert: den stach ich vom Pferd, eh er schie遝n konnte, und den
rannt ich samt dem Pferde nieder, und dann reitet Ihr zu Euerm Schlo
hinauf, und-G鰐z. Was meint Ihr?

Martin. Und Eure Weiber! (Er schenkt ein.) Auf Gesundheit Eurer Frau!
(Er wischt sich die Augen.) Ihr habt doch eine?

G鰐z. Ein edles vortreffliches Weib!

Martin. Wohl dem, der ein tugendsam Weib hat! des lebt er noch eins
so lange. Ich kenne keine Weiber, und doch war die Frau die Krone der
Sch鰌fung!

G鰐z (vor sich). Er dauert mich! Das Gef黨l seines Standes fri遲 ihm
das Herz.

Georg (gesprungen). Herr! ich h鰎e Pferde im Galopp! Zwei! Es sind
sie gewi.

G鰐z. F黨r mein Pferd heraus! Hans soll aufsitzen.--Lebt wohl,
teurer Bruder, Gott geleit Euch! Seid mutig und geduldig. Gott wird
Euch Raum geben.

Martin. Ich bitt um Euern Namen.

G鰐z. Verzeiht mir. Lebt wohl! (Er reicht ihm die linke Hand.)

Martin. Warum reicht Ihr mir die Linke? Bin ich die ritterliche
Rechte nicht wert?

G鰐z. Und wenn Ihr der Kaiser w鋜t, Ihr mtet mit dieser
vorliebnehmen. Meine Rechte, obgleich im Kriege nicht unbrauchbar,
ist gegen den Druck der Liebe unempfindlich: sie ist e

ins mit ihrem
Handschuh; Ihr seht, er ist Eisen.

Martin. So seid Ihr G鰐z von Berlichingen! Ich danke dir, Gott, da
du mich ihn hast sehen lassen, diesen Mann, den die F黵sten hassen und
zu dem die Bedr鋘gten sich wenden! (Er nimmt ihm die rechte Hand.)
La遲 mir diese Hand, la遲 mich sie k黶sen!

G鰐z. Ihr sollt nicht.

Martin. La遲 mich! Du, mehr wert als Reliquienhand, durch die das
heiligste Blut geflossen ist, totes Werkzeug, belebt durch des
edelsten Geistes Vertrauen auf Gott!

G鰐z (setzt den Helm auf und nimmt die Lanze).

Martin. Es war ein M鰊ch bei uns vor Jahr und Tag, der Euch besuchte,
wie sie Euch abgeschossen ward vor Landshut. Wie er uns erz鋒lte, was
Ihr littet, und wie sehr es Euch schmerzte, zu Eurem Beruf verst黰melt
zu sein, und wie Euch einfiel, von einem geh鰎t zu haben, der auch nur
eine Hand hatte und als tapferer Reitersmann doch noch lange
diente--ich werde das nie vergessen.

(Die zwei Knechte kommen.)

G鰐z (zu ihnen. Sie reden heimlich).

Martin (f鋒rt inzwischen fort). Ich werde das nie vergessen, wie er
im edelsten einf鋖tigsten Vertrauen auf Gott sprach: "Und wenn ich
zw鰈f H鋘d h鋞te und deine Gnad wollt mir nicht, was w黵den sie mir
fruchten? So kann ich mit einer"-G鰐z. In den Haslacher Wald also.
(Kehrt sich zu Martin.) Lebt wohl, werter Bruder Martin. (Kt ihn.)

Martin. Verge遲 mich nicht, wie ich Euer nicht vergesse.

(G鰐z ab.)

Martin. Wie mir's so eng ums Herz ward, da ich ihn sah. Er redete
nichts, und mein Geist konnte doch den seinigen unterscheiden. Es ist
eine Wollust, einen gro遝n Mann zu sehn.

Georg. Ehrw黵diger Herr, Ihr schlaft doch bei uns?

Martin. Kann ich ein Bett haben?

Georg. Nein, Herr! ich kenne Betten nur vom H鰎ensagen, in unsrer
Herberg ist nichts als Stroh.

Martin. Auch gut. Wie hei遲 du?

Georg. Georg, ehrw黵diger Herr!

Martin. Georg! da hast du einen tapfern Patron.

Georg. Sie sagen, er sei ein Reiter gewesen; das will ich auch sein.

Martin. Warte! (Zieht ein Gebetbuch hervor und gibt dem Buben einen
Heiligen.) Da hast du ihn. Folge seinem Beispiel, sei brav und
f黵chte Gott! (Martin geht.)

Georg. Ach ein sch鰊er Schimmel! wenn ich einmal so einen h鋞te!--und
die goldene R黶tung!--Das ist ein garstiger Drach--Jetzt schie ich
nach Sperlingen--Heiliger Georg! mach mich gro und stark, gib mir so
eine Lanze, R黶tung und Pferd, dann la mir die Drachen kommen!




I. Akt, Szene 2



Jagsthausen. G鰐zens Burg

Elisabeth. Maria. Karl, sein S鰄nchen.

Karl. Ich bitte dich, liebe Tante, erz鋒l mir das noch einmal vom
frommen Kind, 's is gar zu sch鰊.

Maria. Erz鋒l du mir's, kleiner Schelm, da will ich h鰎en, ob du
achtgibst.

Karl. Wart e bis, ich will mich bedenken.--Es war einmal--ja--es war
einmal ein Kind, und sein Mutter war krank, da ging das Kind hin-Maria.
Nicht doch. Da sagte die Mutter: "Liebes Kind"-Karl. "Ich

bin
krank"-Maria. "Und kann nicht ausgehn"-Karl. Und gab ihm Geld und
sagte. "Geh hin, und hol dir ein Fr黨st點k." Da kam ein armer
Mann-Maria. Das Kind ging, da begegnet' ihm ein alter Mann, der
war--nun Karl!

Karl. Der war--alt-Maria. Freilich! der kaum mehr gehen konnte, und
sagte. "Liebes Kind"-Karl. "Schenk mir was, ich habe kein Brot
gessen gestern und heut." Da gab ihm 's Kind das Geld-Maria. Das f黵
sein Fr黨st點k sein sollte.

Karl. Da sagte der alte Mann-Maria. Da nahm der alte Mann das
Kind-Karl. Bei der Hand, und sagte--und ward ein sch鰊er gl鋘zender
Heiliger, und sagte:--"Liebes Kind"-Maria. "F黵 deine Wohlt鋞igkeit
belohnt dich die Mutter Gottes durch mich: welchen Kranken du an
r黨rst"-Karl. "Mit der Hand"--es war die rechte, glaub ich.

Maria. Ja.

Karl. "Der wird gleich gesund."

Maria. Da lief das Kind nach Haus und konnt f黵 Freuden nichts reden.

Karl. Und fiel seiner Mutter um den Hals und weinte f黵 Freuden-Maria.
Da rief die Mutter: "Wie ist mir!" und war--nun Karl!

Karl. Und war--und war-Maria. Du gibst schon nicht acht!--und war
gesund. Und das Kind kurierte K鰊ig und Kaiser, und wurde so reich,
da es ein gro遝s Kloster bauete.

Elisabeth. Ich kann nicht begreifen, wo mein Herr bleibt. Schon f黱f
Tag und N鋍hte, da er weg ist, und er hoffte so bald seinen Streich
auszuf黨ren.

Maria. Mich 鋘gstigt's lang. Wenn ich so einen Mann haben sollte,
der sich immer Gefahren aussetzte, ich st黵be im ersten Jahr.

Elisabeth. Daf黵 dank ich Gott, da er mich h鋜ter zusammengesetzt
hat.

Karl. Aber mu dann der Vater ausreiten, wenn's so gef鋒rlich ist?

Maria. Es ist sein guter Wille so.

Elisabeth. Wohl mu er, lieber Karl.

Karl. Warum?

Elisabeth. Wei遲 du noch, wie er das letztemal ausritt, da er dir
Weck mitbrachte?

Karl. Bringt er mir wieder mit?

Elisabeth. Ich glaub wohl. Siehst du, da war ein Schneider von
Stuttgart, der war ein trefflicher Bogensch黷z, und hatte zu K鰈n
auf'm Schie遝n das Beste gewonnen.

Karl. War's viel?

Elisabeth. Hundert Taler. Und darnach wollten sie's ihm nicht geben.

Maria. Gelt, das ist garstig, Karl?

Karl. Garstige Leut!

Elisabeth. Da kam der Schneider zu deinem Vater und bat ihn, er
m鯿hte ihm zu seinem Geld verhelfen. Und da ritt er aus und nahm den
K鰈nern ein paar Kaufleute weg, und plagte sie so lang, bis sie das
Geld herausgaben. W鋜st du nicht auch ausgeritten?

Karl. Nein! da mu man durch einen dicken, dicken Wald, sind Zigeuner
und Hexen drin.

Elisabeth. Ist ein rechter Bursch, f黵cht sich vor Hexen!

Maria. Du tust besser, Karl! leb du einmal auf deinem Schlo als ein
frommer christlicher Ritter. Auf seinen eigenen G黷ern findet man zum
Wohltun Gelegenheit genug. Die rechtschaffensten Ritter begehen mehr
Ungerechtigkeit als Gerechtigkeit auf ihren Z黦en.

Elisabeth. Schwester, du wei遲 nicht, was du redst. Gebe nur Gott,

da unser Junge mit der Zeit braver wird, und dem Weislingen nicht
nachschl鋑t, der so treulos an meinem Mann handelt.

Maria. Wir wollen nicht richten, Elisabeth. Mein Bruder ist sehr
erbittert, du auch. Ich bin bei der ganzen Sache mehr Zuschauer, und
kann billiger sein.

Elisabeth. Er ist nicht zu entschuldigen.

Maria. Was ich von ihm geh鰎t, hat mich eingenommen. Erz鋒lte nicht
selbst dein Mann so viel Liebes und Gutes von ihm! Wie gl點klich war
ihre Jugend, als sie zusammen Edelknaben des Markgrafen waren!

Elisabeth. Das mag sein. Nur sag, was kann der Mensch je Gutes
gehabt haben, der seinem besten treusten Freunde nachstellt, seine
Dienste den Feinden meines Mannes verkauft, und unsern trefflichen
Kaiser der uns so gn鋎ig ist, mit falschen widrigen Vorstellungen
einzunehmen sucht.

Karl. Der Vater! der Vater! Der T黵ner bl鋝t 's Liedel: "Heisa, mach
's Tor auf."

Elisabeth. Da kommt er mit Beute.

(Ein Reiter kommt.)

Reiter. Wir haben, gejagt! wir haben gefangen! Gott gr Euch, edle
Frauen.

Elisabeth. Habt ihr den Weislingen?

Reiter. Ihn und drei Reiter.

Elisabeth. Wie ging's zu, da ihr so lang ausbleibt?

Reiter. Wir lauerten auf ihn zwischen N黵nberg und Bamberg, er wollte
nicht kommen, und wir wu遲en doch, er war auf dem Wege. Endlich
kundschaften wir ihn aus: er war seitw鋜ts gezogen, und sa geruhig
beim Grafen auf dem Schwarzenberg.

Elisabeth. Den m鯿hten sie auch gern meinem Mann feind haben.

Reiter. Ich sagt's gleich dem Herrn. Auf! und wir ritten in
Haslacher Wald. Und da war's kurios: wie wir so in die Nacht reiten,
h黷 just ein Sch鋐er da, und fallen f黱f W鰈f in die Herd und packten
weidlich an. Da lachte unser Herr und sagte: "Gl點k zu, liebe
Gesellen! Gl點k 黚erall und uns auch!" Und es freuet' uns all das
gute Zeichen. Indem so kommt der Weislingen hergeritten mit vier
Knechten.

Maria. Das Herz zittert mir im Leibe.

Reiter. Ich und mein Kamerad, wie's der Herr befohlen hatte,
nistelten uns an ihn, als w鋜en wir zusammengewachsen, da er sich
nicht regen noch r黨ren konnte, und der Herr und der Hans fielen 黚er
die Knechte her und nahmen sie in Pflicht. Einer ist entwischt.

Elisabeth. Ich bin neugierig, ihn zu sehn. Kommen sie bald?

Reiter. Sie reiten das Tal herauf, in einer Viertelstund sind sie
hier.

Maria. Er wird niedergeschlagen sein.

Reiter. Finster genug sieht er aus.

Maria. Sein Anblick wird mir im Herzen weh tun.

Elisabeth. Ah!--Ich will gleich das Essen zurecht machen. Hungrig
werdet ihr doch alle sein.

Reiter. Rechtschaffen.

Elisabeth. Nimm den Kellerschl黶sel und hol vom besten Wein! Sie
haben ihn verdient. (Ab.)

Karl. Ich will mit, Tante.

Maria. Komm, Bursch. (Ab.)

Reiter. Der wird nicht sein Vater, sonst ging' er mit in Stall!

(G鰐z. Weislingen. Reitersknechte.)

G鰐z (Helm und Schwert auf den Tisch legend). Schnallt mir den
Harnisch a

uf, und gebt mir mein Wams. Die Bequemlichkeit wird mir
wohl tun. Bruder Martin, du sagtest recht--Ihr habt uns in Atem
erhalten, Weislingen.

Weislingen (antwortet nichts, auf und ab gehend).

G鰐z. Seid gutes Muts. Kommt, entwaffnet Euch. Wo sind Eure
Kleider? Ich hoffe, es soll nichts verlorengegangen sein. (Zum
Knecht.) Frag seine Knechte, und 鰂fnet das Gep鋍ke, und seht zu, da
nichts abhanden komme. Ich k鰊nt Euch auch von den meinigen borgen.

Weislingen. La遲 mich so, es ist all eins.

G鰐z. K鰊nt Euch ein h黚sches saubres Kleid geben, ist zwar nur
leinen. Mir ist's zu eng worden. Ich hatt's auf der Hochzeit meines
gn鋎igen Herrn des Pfalzgrafen an, eben damals, als Euer Bischof so
giftig 黚er mich wurde. Ich hatt' ihm, vierzehn Tag vorher, zwei
Schiff auf dem Main niedergeworfen. Und ich geh mit Franzen von
Sickingen im Wirtshaus zum Hirsch in Heidelberg die Trepp hinauf. Eh
man noch ganz droben ist, ist ein Absatz und ein eisen Gel鋘derlein,
da stund der Bischof und gab Franzen die Hand, wie er vorbeiging, und
gab sie mir auch, wie ich hintendrein kam. Ich lacht in meinem Herzen,
und ging zum Landgrafen von Hanau, der mir gar ein lieber Herr war,
und sagte: "Der Bischof hat mir die Hand geben, ich wett, er hat mich
nicht gekannt." Das h鰎t' der Bischof, denn ich red't laut mit Flei,
und kam zu uns trotzig--und sagte: "Wohl, weil ich Euch nicht kannt
hab, gab ich Euch die Hand." Da sagt ich: "Herre, ich merkt's wohl,
da Ihr mich nicht kanntet, und hiermit habt Ihr Eure Hand wieder."
Da ward das M鋘nlein so rot am Hals wie ein Krebs vor Zorn und lief in
die Stube zu Pfalzgraf Ludwig und dem F黵sten von Nassau und klagt's
ihnen. Wir haben nachher uns oft was dr黚er zugute getan.

Weislingen. Ich wollt, Ihr lie遲 mich allein.

G鰐z. Warum das? Ich bitt Euch, seid aufger鋟mt. Ihr seid in meiner
Gewalt, und ich werd sie nicht mi遙rauchen.

Weislingen. Daf黵 war mir's noch nicht bange. Das ist Eure
Ritterpflicht.

G鰐z. Und Ihr wi遲, da die mir heilig ist.

Weislingen. Ich bin gefangen; das 黚rige ist eins.

G鰐z. Ihr solltet nicht so reden. Wenn Ihr's mit F黵sten zu tun
h鋞tet, und sie Euch in tiefen Turn an Ketten aufhingen, und der
W鋍hter Euch den Schlaf wegpfeifen mte!

(Die Knechte mit den Kleidern.)

Weislingen (zieht sich aus und an).

(Karl kommt.)

Karl. Guten Morgen, Vater!

G鰐z (kt ihn). Guten Morgen, Junge. Wie habt ihr die Zeit gelebt?

Karl. Recht geschickt, Vater! Die Tante sagt: ich sei recht
geschickt.

G鰐z. So!

Karl. Hast du mir was mitgebracht?

G鰐z. Diesmal nicht.

Karl. Ich hab viel gelernt.

G鰐z. Ei!

Karl. Soll ich dir vom frommen Kind erz鋒len?

G鰐z. Nach Tische.

Karl. Ich wei noch was.

G鰐z. Was wird das sein?

Karl. Jagsthausen ist ein Dorf und Schlo an der Jagst, geh鰎t seit
zweihundert Jahren den Herrn von Berlichingen erb- und eigent黰lich zu.




G鰐z. Kennst du den Herrn von Berlichingen?

Karl (sieht ihn starr an).

G鰐z (vor sich). Er kennt wohl vor lauter Gelehrsamkeit seinen Vater
nicht.--Wem geh鰎t Jagsthausen?

Karl. Jagsthausen ist ein Dorf und Schlo an der Jagst.

G鰐z. Das frag ich nicht.--Ich kannte alle Pfade, Weg und Furten, eh
ich wu遲e, wie Flu, Dorf und Burg hie.--Die Mutter ist in der K點he?

Karl. Ja, Vater! Sie kocht wei遝 R黚en und ein Lammsbraten.

G鰐z. Wei遲 du's auch, Hans K點henmeister?

Karl. Und f黵 mich zum Nachtisch hat die Tante einen Apfel gebraten.

G鰐z. Kannst du sie nicht roh essen?

Karl. Schmeckt so besser.

G鰐z. Du mu遲 immer was Apartes haben.--Weislingen! ich bin gleich
wieder bei Euch. Ich mu meine Frau doch sehn. Komm mit, Karl.

Karl. Wer ist der Mann?

G鰐z. Gr ihn. Bitt ihn, er soll lustig sein.

Karl. Da, Mann! hast du eine Hand, sei lustig, das Essen ist bald
fertig.

Weislingen (hebt ihn in die H鰄 und kt ihn). Gl點kliches Kind! das
kein 黚el kennt, als wenn die Suppe lang ausbleibt. Gott la Euch
viel Freud am Knaben erleben, Berlichingen.

G鰐z. Wo viel Licht ist, ist starker Schatten--doch w鋜 mir's
willkommen. Wollen sehn, was es gibt.

(Sie gehn.)




I. Akt, Szene 3



Weislingen. O da ich aufwachte! und das alles w鋜e ein Traum! In
Berlichingens Gewalt! von dem ich mich kaum losgearbeitet habe, dessen
Andenken ich mied wie Feuer, den ich hoffte zu 黚erw鋖tigen! Und
er--der alte treuherzige G鰐z! Heiliger Gott, was will, will aus dem
allen werden? R點kgef黨rt, Adelbert, in den Saal! wo wir als Buben
unsere Jagd trieben--da du ihn liebtest, an ihm hingst wie an deiner
Seele. Wer kann ihm nahen und ihn hassen? Ach! ich bin so ganz
nichts hier! Gl點kselige Zeiten, ihr seid vorbei, da noch der alte
Berlichingen hier am Kamin sa, da wir um ihn durcheinander spielten
und uns liebten wie die Engel. Wie wird sich der Bischof 鋘gstigen,
und meine Freunde. Ich wei, das ganze Land nimmt teil an meinem
Unfall. Was ist's! K鰊nen sie mir geben, wornach ich strebe?

G鰐z (mit einer Flasche Wein und Becher). Bis das Essen fertig wird,
wollen wir eins trinken. Kommt, setzt Euch, tut, als wenn Ihr zu
Hause w鋜t! Denkt, Ihr seid einmal wieder beim G鰐z. Haben doch
lange nicht beisammengesessen, lang keine Flasche miteinander
ausgestochen. (Bringt's ihm.) Ein fr鰄lich Herz!

Weislingen. Die Zeiten sind vorbei.

G鰐z. Beh黷e Gott! Zwar vergn黦tere Tage werden wir wohl nicht
wieder finden als an des Markgrafen Hof, da wir noch
beisammenschliefen und miteinander umherzogen. Ich erinnere mich mit
Freuden meiner Jugend. Wi遲 Ihr noch, wie ich mit dem Polacken H鋘del
kriegte, dem ich sein gepicht und gekr鋟selt Haar von ungef鋒r mit dem
鋜mel verwischt?

Weislingen. Es war bei Tische, und er stach nach Euch mit dem Messer.

G鰐z. Den schlug ich wacker aus dazumal, und dar黚er wurdet Ih

r mit
seinem Kameraden zu Unfried. Wir hielten immer redlich zusammen als
gute brave Jungen, daf黵 erkennte uns auch jedermann. (Schenkt ein
und bringt's.) Kastor und Pollux! Mir tat's immer im Herzen wohl,
wenn uns der Markgraf so nannte.

Weislingen. Der Bischof von W黵zburg hatte es aufgebracht.

G鰐z. Das war ein gelehrter Herr, und dabei so leutselig. Ich
erinnere mich seiner, so lange ich lebe, wie er uns liebkoste, unsere
Eintracht lobte und den Menschen gl點klich pries, der ein
Zwillingsbruder seines Freundes w鋜e.

Weislingen. Nichts mehr davon!

G鰐z. Warum nicht? Nach der Arbeit wt ich nichts Angenehmers, als
mich des Vergangenen zu erinnern. Freilich, wenn ich wieder so
bedenke, wie wir Liebs und Leids zusammen trugen, einander alles waren,
und wie ich damals w鋒nte, so sollt's unser ganzes Leben sein! War
das nicht all mein Trost,, wie mir diese Hand weggeschossen ward vor
Landshut, und du mein pflegtest und mehr als Bruder f黵 mich sorgtest?
Ich hoffte, Adelbert wird k黱ftig meine rechte Hand sein. Und
nun-Weislingen. Oh!

G鰐z. Wenn du mir damals gefolgt h鋞test, da ich dir anlag, mit nach
Brabant zu ziehen, es w鋜e alles gut geblieben. Da hielt dich das
ungl點kliche Hofleben und das Schlenzen und Scherwenzen mit den
Weibern. Ich sagt es dir immer, wenn du dich mit den eiteln garstigen
Vetteln abgabst und ihnen erz鋒ltest von mi遶ergn黦ten Ehen,
verf黨rten M鋎chen, der rauhen Haut einer Dritten, oder was sie sonst
gerne h鰎en: "Du wirst ein Spitzbub", sagt ich, "Adelbert."

Weislingen. Wozu soll das alles?

G鰐z. Wollte Gott, ich k鰊nt's vergessen, oder es w鋜 anders! Bist
du nicht ebenso frei, so edel geboren als einer in Deutschland,
unabh鋘gig, nur dem Kaiser untertan, und du schmiegst dich unter
Vasallen? Was hast du von dem Bischof? Weil er dein Nachbar ist?
dich necken k鰊nte? Hast du nicht Arme und Freunde, ihn wieder zu
necken? Verkennst den Wert eines freien Rittersmanns, der nur abh鋘gt
von Gott, seinem Kaiser und sich selbst! Verkriechst dich zum ersten
Hofschranzen eines eigensinnigen neidischen Pfaffen!

Weislingen. La遲 mich reden.

G鰐z. Was hast du zu sagen?

Weislingen. Du siehst die F黵sten an, wie der Wolf den Hirten. Und
doch, darfst du sie schelten, da sie ihrer Leut und L鋘der Bestes
wahren? Sind sie denn einen Augenblick vor den ungerechten Rittern
sicher, die ihre Untertanen auf allen Stra遝n anfallen, ihre D鰎fer
und Schl鰏ser verheeren? Wenn nun auf der andern Seite unsers teuern
Kaisers L鋘der der Gewalt des Erbfeindes ausgesetzt sind, er von den
St鋘den H黮fe begehrt, und sie sich kaum ihres Lebens erwehren: ist's
nicht ein guter Geist, der ihnen einr鋞, auf Mittel zu denken,
Deutschland zu beruhigen, Recht und Gerechtigkeit zu handhaben, um
einen jeden, Gro遝n und Kleinen, die Vorteile des Friedens genie遝n zu
machen? Und uns verdenkst du's, Berlichingen, da wir uns in ihren

Schutz begeben, deren H黮fe uns nah ist, statt da die entfernte
Majest鋞 sich selbst nicht besch黷zen kann.

G鰐z. Ja! ja! Ich versteh! Weislingen, w鋜en die F黵sten, wie Ihr
sie schildert, wir h鋞ten alle, was wir begehren. Ruh und Frieden!
Ich glaub's wohl! Den w黱scht jeder Raubvogel, die Beute nach
Bequemlichkeit zu verzehren. Wohlsein eines jeden! Da sie sich nur
darum graue Haare wachsen lie遝n! Und mit unserm Kaiser spielen sie
auf eine unanst鋘dige Art. Er meint's gut und m鯿ht gern bessern. Da
kommt denn alle Tage ein neuer Pfannenflicker und meint so und so.
Und weil der Herr geschwind etwas begreift, und nur reden darf, um
tausend H鋘de in Bewegung zu setzen, so denkt er, es w鋜 auch alles so
geschwind und leicht ausgef黨rt. Nun ergehn Verordnungen 黚er
Verordnungen, und wird eine 黚er die andere vergessen; und was den
F黵sten in ihren Kram dient, da sind sie hinterher, und gloriieren von
Ruh und Sicherheit des Reichs, bis sie die Kleinen unterm Fu haben.
Ich will darauf schw鰎en, es dankt mancher in seinem Herzen Gott, da
der T黵k dem Kaiser die Waage h鋖t.

Weislingen. Ihr seht's von Eurer Seite.

G鰐z. Das tut jeder. Es ist die Frage, auf welcher Licht und Recht
ist, und eure G鋘ge scheuen wenigstens den Tag.

Weislingen. Ihr d黵ft reden, ich bin der Gefangne.

G鰐z. Wenn Euer Gewissen rein ist, so seid Ihr frei. Aber wie war's
um den Landfrieden? Ich wei noch, als ein Bub von sechzehn Jahren
war ich mit dem Markgrafen auf dem Reichstag. Was die F黵sten da f黵
weite M鋟ler machten, und die Geistlichen am 鋜gsten. Euer Bischof
l鋜mte dem Kaiser die Ohren voll, als wenn ihm wunder wie! die
Gerechtigkeit ans Herz gewachsen w鋜e; und jetzt wirft er mir selbst
einen Buben nieder, zur Zeit da unsere H鋘del vertragen sind, ich an
nichts B鰏es denke. Ist nicht alles zwischen uns geschlichtet? Was
hat er mit dem Buben?

Weislingen. Es geschah ohne sein Wissen.

G鰐z. Warum gibt er ihn nicht wieder los?

Weislingen. Er hat sich nicht aufgef黨rt, wie er sollte.

G鰐z. Nicht wie er sollte? Bei meinem Eid, er hat getan, wie er
sollte, so gewi er mit Eurer und des Bischofs Kundschaft gefangen ist.
Meint Ihr, ich komm erst heut auf die Welt, da ich nicht sehen soll,
wo alles hinaus will?

Weislingen. Ihr seid argw鰄nisch und tut uns unrecht.

G鰐z. Weislingen, soll ich von der Leber weg reden? Ich bin euch ein
Dorn in den Augen, so klein ich bin, und der Sickingen und Selbitz
nicht weniger, weil wir fest entschlossen sind, zu sterben eh, als
jemanden die Luft zu verdanken, au遝r Gott, und unsere Treu und Dienst
zu leisten, als dem Kaiser. Da ziehen sie nun um mich herum,
verschw鋜zen mich bei Ihro Majest鋞 und ihren Freunden und meinen
Nachbarn, und spionieren nach Vorteil 黚er mich. Aus dem Wege wollen
sie mich haben, wie's w鋜e. Darum nahmt ihr meinen Buben gefangen,
weil ihr wu遲et, ich hatt' ihn auf Kundschaft au

sgeschickt; und darum
tat er nicht, was er sollte, weil er mich nicht an euch verriet. Und
du, Weislingen, bist ihr Werkzeug!

Weislingen. Berlichingen!

G鰐z. Kein Wort mehr davon! Ich bin ein Feind von Explikationen; man
betriegt sich oder den andern, und meist beide.

Karl. Zu Tisch, Vater.

G鰐z. Fr鰄liche Botschaft!--Kommt! ich hoffe, meine Weibsleute sollen
Euch munter machen. Ihr wart sonst ein Liebhaber, die Fr鋟lein wu遲en
von Euch zu erz鋒len. Kommt! (Ab.)

Im bisch鰂lichen Palaste zu Bamberg Der Speisesaal

Bischof von Bamberg. Abt von Fulda. Olearius. Liebetraut. Hofleute.
An Tafel. Der Nachtisch und die gro遝n Pokale werden aufgetragen.

Bischof. Studieren jetzt viele Deutsche von Adel zu Bologna?

Olearius. Vom Adel- und B黵gerstande. Und ohne Ruhm zu melden,
tragen sie das gr鲞te Lob davon. Man pflegt im Sprichwort auf der
Akademie zu sagen: "So flei遡g wie ein Deutscher von Adel." Denn
indem die B黵gerlichen einen r黨mlichen Flei anwenden, durch Talente
den Mangel der Geburt zu ersetzen, so bestreben sich jene, mit
r黨mlicher Wetteiferung, ihre angeborne W黵de durch die gl鋘zendsten
Verdienste zu erh鰄en.

Abt. Ei!

Liebetraut. Sag einer, was man, nicht erlebet. So flei遡g wie ein
Deutscher von Adel! Das hab ich mein Tage nicht geh鰎t.

Olearius. Ja, sie sind die Bewunderung der ganzen Akademie. Es
werden ehestens einige von den 鋖testen und geschicktesten als
Doktores zur點kkommen. Der Kaiser wird gl點klich sein, die ersten
Stellen damit besetzen zu k鰊nen.

Bischof. Das kann nicht fehlen.

Abt. Kennen Sie nicht zum Exempel einen Junker?--Er ist aus
Hessen-Olearius. Es sind viel Hessen da.

Abt. Er hei遲--er ist--Wei es keiner von euch?--Seine Mutter war
eine von--Oh! Sein Vater hatte nur ein Aug--und war Marschall.

Liebetraut. Von Wildenholz?

Abt. Recht--von Wildenholz.

Olearius. Den kenn ich wohl, ein junger Herr von vielen F鋒igkeiten.
Besonders r黨mt man ihn wegen seiner St鋜ke im Disputieren.

Abt. Das hat er von seiner Mutter.

Liebetraut. Nur wollte sie ihr Mann niemals drum r黨men.

Bischof. Wie sagtet Ihr, da der Kaiser hie, der Euer "Corpus Juris"
geschrieben hat?

Olearius. Justinianus.

Bischof. Ein trefflicher Herr! er soll leben!

Olearius. Sein Andenken!

(Sie trinken.)

Abt. Es mag ein sch鰊 Buch sein.

Olearius. Man m鯿ht's wohl ein Buch aller B點her nennen; eine
Sammlung aller Gesetze; bei jedem Fall der Urteilsspruch bereit; und
was ja noch abg鋘gig oder dunkel w鋜e, ersetzen die Glossen, womit die
gelehrtesten M鋘ner das vortrefflichste Werk geschm點kt haben.

Abt. Eine Sammlung aller Gesetze! Potz! Da m黶sen wohl auch die
Zehn Gebote drin sein.

Olearius. Implicite wohl, nicht explicite.

Abt. Das mein ich auch, an und vor sich, ohne weitere Explikation.

Bischof. Und was das Sch鰊ste ist, so k鰊nte, wie Ihr sagt, ein Reich
in sicherster

Ruhe und Frieden leben, wo es v鰈lig eingef黨rt und
recht gehandhabt w黵de.

Olearius. Ohne Frage.

Bischof. Alle Doctores Juris!

Olearius. Ich werd's zu r黨men wissen. (Sie trinken.) Wollte Gott,
man spr鋍he so in meinem Vaterlande!

Abt. Wo seid Ihr her, hochgelahrter Herr?

Olearius. Von Frankfurt am Main, Ihro Eminenz zu dienen.

Bischof. Steht ihr Herrn da nicht wohl angeschrieben? Wie kommt das?

Olearius. Sonderbar genug. Ich war da, meines Vaters Erbschaft
abzuholen; der P鯾el h鋞te mich fast gesteinigt, wie er h鰎te, ich sei
ein Jurist.

Abt. Beh黷e Gott!

Olearius. Aber das kommt daher: Der Sch鰌penstuhl, der in gro遝m
Ansehn weit umher steht, ist mit lauter Leuten besetzt, die der
R鰉ischen Rechte unkundig sind. Man glaubt, es sei genug, durch Alter
und Erfahrung sich eine genaue Kenntnis des innern und 鋟遝rn
Zustandes der Stadt zu erwerben. So werden, nach altem Herkommen und
wenigen Statuten, die B黵ger und die Nachbarschaft gerichtet.

Abt. Das ist wohl gut.

Olearius. Aber lange nicht genug. Der Menschen Leben ist kurz, und
in einer Generation kommen nicht alle Kasus vor. Eine Sammlung
solcher F鋖le von vielen Jahrhunderten ist unser Gesetzbuch. Und dann
ist der Wille und die Meinung der Menschen schwankend; dem deucht
heute das recht, was der andere morgen mi遙illiget; und so ist
Verwirrung und Ungerechtigkeit unvermeidlich. Das alles bestimmen die
Gesetze; und die Gesetze sind unver鋘derlich.

Abt. Das ist freilich besser.

Olearius. Das erkennt der P鯾el nicht, der, so gierig er auf
Neuigkeiten ist, das Neue h鯿hst verabscheuet, das ihn aus seinem
Gleise leiten will, und wenn er sich noch so sehr dadurch verbessert.
Sie halten den Juristen so arg, als einen Verwirrer des Staats, einen
Beutelschneider, und sind wie rasend, wenn einer dort sich
niederzulassen gedenkt.

Liebetraut. Ihr seid von Frankfurt! Ich bin wohl da bekannt. Bei
Kaiser Maximilians Kr鰊ung haben wir Euern Br鋟tigams was
vorgeschmaust. Euer Name ist Olearius? Ich kenne so niemanden.

Olearius. Mein Vater hie 鰄lmann. Nur, den Mi遱tand auf dem Titel
meiner lateinischen Schriften zu vermeiden, nenn ich mich, nach dem
Beispiel und auf Anraten w黵diger Rechtslehrer, Olearius.

Liebetraut. Ihr tatet wohl, da Ihr Euch 黚ersetztet. Ein Prophet
gilt nichts in seinem Vaterlande, es h鋞t' Euch in Eurer Muttersprache
auch so gehen k鰊nen.

Olearius. Es war nicht darum.

Liebetraut. Alle Dinge haben ein paar Ursachen.

Abt. Ein Prophet gilt nichts in seinem Vaterlande!

Liebetraut. Wi遲 Ihr auch warum, hochw黵diger Herr?

Abt. Weil er da geboren und erzogen ist.

Liebetraut. Wohl! Das mag die eine Ursache sein. Die andere ist:
Weil, bei einer n鋒eren Bekanntschaft mit den Herrn, der Nimbus von
Ehrw黵digkeit und Heiligkeit wegschwindet, den uns eine neblichte
Ferne um sie heruml黦t; und dann sind sie ganz kleine St黰pfchen
Unsch

litt.

Olearius. Es scheint, Ihr seid dazu bestellt, Wahrheiten, zu sagen.

Liebetraut. Weil ich 's Herz dazu hab, so fehlt mir's nicht am Maul.

Olearius. Aber doch an Geschicklichkeit, sie wohl anzubringen.

Liebetraut. Schr鰌fk鰌fe sind wohl angebracht, wo sie ziehen.

Olearius. Bader erkennt man an der Sch黵ze und nimmt in ihrem Amte
ihnen nichts 黚el. Zur Vorsorge t鋞et Ihr wohl, wenn Ihr eine
Schellenkappe tr黦t.

Liebetraut. Wo habt Ihr promoviert? Es ist nur zur Nachfrage, wenn
mir einmal der Einfall k鋗e, da ich gleich vor die rechte Schmiede
ginge.

Olearius. Ihr seid verwegen.

Liebetraut. Und Ihr sehr breit.

(Bischof und Abt lachen.)

Bischof. Von was anders!--Nicht so hitzig, ihr Herrn. Bei Tisch geht
alles drein--Einen andern Diskurs, Liebetraut!

Liebetraut. Gegen Frankfurt liegt ein Ding 黚er, hei遲
Sachsenhausen-Olearius (zum Bischof). Was spricht man vom T黵kenzug,
Ihro F黵stliche Gnaden?

Bischof. Der Kaiser hat nichts Angelegners, als vorerst das Reich zu
beruhigen, die Fehden abzuschaffen und das Ansehn der Gerichte zu
befestigen. Dann, sagt man, wird er pers鰊lich gegen die Feinde des
Reichs und der Christenheit ziehen. Jetzt machen ihm seine
Privath鋘del noch zu tun, und das Reich ist, trotz ein vierzig
Landfrieden, noch immer eine M鰎dergrube. Franken, Schwaben, der
Oberrhein und die angrenzenden L鋘der werden von 黚erm黷igen und
k黨nen Rittern verheeret. Sickingen, Selbitz mit einem Fu,
Berlichingen mit der eisernen Hand spotten in diesen Gegenden des
kaiserlichen Ansehens-Abt. Ja, wenn Ihro Majest鋞 nicht bald dazu tun,
so stecken einen die Kerl am End in Sack.

Liebetraut. Das mt ein Kerl sein, der das Weinfa von Fuld in den
Sack schieben wollte.

Bischof. Besonders ist der letzte seit vielen Jahren mein
unvers鰄nlicher Feind, und molestiert mich uns鋑lich; aber es soll
nicht lang mehr w鋒ren, hoff ich. Der Kaiser h鋖t jetzt seinen Hof zu
Augsburg. Wir haben unsere Ma遰egeln genommen, es kann uns nicht
fehlen.--Herr Doktor, kennt Ihr Adelberten von Weislingen?

Olearius. Nein, Ihro Eminenz.

Bischof. Wenn Ihr die Ankunft dieses Mannes erwartet, werdet Ihr Euch
freuen, den edelsten, verst鋘digsten und angenehmsten Ritter in einer
Person zu sehen.

Olearius. Es mu ein vortrefflicher Mann sein, der solche
Lobeserhebungen aus solch einem Munde verdient.

Liebetraut. Er ist auf keiner Akademie gewesen.

Bischof. Das wissen wir. (Die Bedienten laufen ans Fenster.) Was
gibt's?

Ein Bedienter. Eben reit F鋜ber, Weislingens Knecht, zum Schlo遲or
herein.

Bischof. Seht, was er bringt, er wird ihn melden.

(Liebetraut geht. Sie stehn auf und trinken noch eins.--Liebetraut
kommt zur點k.)

Bischof. Was f黵 Nachrichten?

Liebetraut. Ich wollt, es mt sie Euch ein andrer sagen. Weislingen
ist gefangen.

Bischof. Oh!

Liebetraut. Berlichingen hat ihn und drei Knechte bei Haslach
wegg

enommen. Einer ist entronnen, Euch's anzusagen.

Abt. Eine Hiobspost.

Olearius. Es tut mir von Herzen leid.

Bischof. Ich will den Knecht sehn, bringt ihn herauf--Ich will ihn
selbst sprechen. Bringt ihn in mein Kabinett. (Ab.)

Abt (setzt sich). Noch einen Schluck.

(Die Knechte schenken ein.)

Olearius. Belieben Ihro Hochw黵den nicht eine kleine Promenade in den
Garten zu machen? Post coenam stabis seu passus mille meabis.

Liebetraut. Wahrhaftig, das Sitzen ist Ihnen nicht gesund. Sie
kriegen noch einen Schlagflu.

Abt (hebt sich auf).

Liebetraut (vor sich). Wann ich ihn nur drau遝n hab, will ich ihm
f黵s Exerzitium sorgen.

(Gehn ab.)




I. Akt, Szene 4



Jagsthausen

Maria. Weislingen.

Maria. Ihr liebt mich, sagt Ihr. Ich glaub es gerne und hoffe, mit
Euch gl點klich zu sein und Euch gl點klich zu machen.

Weislingen. Ich f黨le nichts, als nur da ich ganz dein bin. (Er
umarmt sie.)

Maria. Ich bitte Euch, la遲 mich. Einen Ku hab ich Euch zum
Gottespfennig erlaubt; Ihr scheint aber schon von dem Besitz nehmen zu
wollen, was nur unter Bedingungen Euer ist.

Weislingen. Ihr seid zu streng, Maria! Unschuldige Liebe erfreut die
Gottheit, statt sie zu beleidigen.

Maria. Es sei! Aber ich bin nicht dadurch erbaut. Man lehrte mich:
Liebkosungen sein wie Ketten, stark durch ihre Verwandtschaft, und
M鋎chen, wenn sie liebten, sein schw鋍her als Simson nach Verlust
seiner Locken.

Weislingen. Wer lehrte Euch das?

Maria. Die 鋌tissin meines Klosters. Bis in mein sechzehntes Jahr
war ich bei ihr, und nur mit Euch empfind ich das Gl點k, das ich in
ihrem Umgang geno. Sie hatte geliebt und durfte reden. Sie hatte
ein Herz voll Empfindung! Sie war eine vortreffliche Frau.

Weislingen. Da glich sie dir! (Er nimmt ihre Hand.) Wie wird mir's
werden, wenn ich Euch verlassen soll!

Maria (zieht ihre Hand zur點k). Ein bi遚hen eng, hoff ich, denn ich
wei, wie's mir sein wird. Aber Ihr sollt fort.

Weislingen. Ja, meine Teuerste, und ich will. Denn ich f黨le, welche
Seligkeiten ich mir durch dies Opfer erwerbe. Gesegnet sei dein
Bruder, und der Tag, an dem er auszog, mich zu fangen!

Maria. Sein Herz war voll Hoffnung f黵 ihn und dich. "Lebt wohl!"
sagt' er beim Abschied, "ich will sehen, da ich ihn wiederfinde."

Weislingen. Er hat's. Wie w黱scht ich, die Verwaltung meiner G黷er
und ihre Sicherheit nicht durch das leidige Hofleben so vers鋟mt zu
haben! Du k鰊ntest gleich die Meinige sein.

Maria. Auch der Aufschub hat seine Freuden.

Weislingen. Sage das nicht, Maria, ich mu sonst f黵chten, du
empfindest weniger stark als ich. Doch ich be verdient; und welche
Hoffnungen werden mich auf jedem Schritt begleiten! Ganz der Deine zu
sein, nur in dir und dem Kreise von Guten zu leben, von der Welt
entfernt, getrennt, alle Wonne zu genie遝n, die so zwei Herzen,
einander gew鋒ren! Was ist die Gnade des F黵sten, w

as der Beifall der
Welt gegen diese einfache Gl點kseligkeit? Ich habe viel gehofft und
gew黱scht, das widerf鋒rt mir 黚er alles Hoffen und W黱schen.

(G鰐z kommt.)

G鰐z. Euer Knab ist wieder da. Er konnte vor M黡igkeit und Hunger
kaum etwas vorbringen. Meine Frau gibt ihm zu essen. So viel hab ich
verstanden: der Bischof will den Knaben nicht herausgeben, es sollen
Kaiserliche Kommissarien ernannt und ein Tag ausgesetzt werden, wo die
Sache dann verglichen werden mag. Dem sei, wie ihm wolle, Adelbert,
Ihr seid frei; ich verlange weiter nichts als Eure Hand, da Ihr ins
k黱ftige meinen Feinden weder 鰂fentlich noch heimlich Vorschub tun
wollt.

Weislingen. Hier fa ich Eure Hand. La遲, von diesem Augenblick an,
Freundschaft und Vertrauen, gleich einem ewigen Gesetz der Natur,
unver鋘derlich unter uns sein! Erlaubt mir zugleich, diese Hand zu
fassen (er nimmt Mariens Hand) und den Besitz des edelsten Fr鋟leins.

G鰐z. Darf ich ja f黵 Euch sagen?

Maria. Wenn Ihr es mit mir sagt.

G鰐z. Es ist ein Gl點k, da unsere Vorteile diesmal miteinander gehn.
Du brauchst nicht rot zu werden. Deine Blicke sind Beweis genug. Ja
denn, Weislingen! Gebt Euch die H鋘de, und so sprech ich Amen!--Mein
Freund und Bruder!--Ich danke dir, Schwester! Du kannst mehr als Hanf
spinnen. Du hast einen Faden gedreht, diesen Paradiesvogel zu fesseln.
Du siehst nicht ganz frei, Adelbert! Was fehlt dir? Ich--bin ganz
gl點klich; was ich nur tr鋟mend hoffte, seh ich, und bin wie tr鋟mend.
Ach! nun ist mein Traum aus. Mir war's heute nacht, ich g鋌 dir
meine rechte eiserne Hand, und du hieltest mich so fest, da sie aus
den Armschienen ging wie abgebrochen. Ich erschrak und wachte dr黚er
auf. Ich h鋞te nur forttr鋟men sollen, da w黵d ich gesehen haben, wie
du mir eine neue lebendige Hand ansetztest--Du sollst mir jetzo fort,
dein Schlo und deine G黷er in vollkommenen Stand zu setzen. Der
verdammte Hof hat dich beides vers鋟men machen. Ich mu meiner Frau
rufen. Elisabeth!

Maria. Mein Bruder ist in voller Freude.

Weislingen. Und doch darf ich ihm den Rang streitig machen.

G鰐z. Du wirst anmutig wohnen.

Maria. Franken ist ein gesegnetes Land.

Weislingen. Und ich darf wohl sagen, mein Schlo liegt in der
gesegnetsten und anmutigsten Gegend.

G鰐z. Das d黵ft Ihr, und ich will's behaupten. Hier flie遲 der Main,
und allm鋒lich hebt der Berg an, der, mit 鋍kern und Weinbergen
bekleidet, von Euerm Schlo gekr鰊t wird, dann biegt sich der Flu
schnell um die Ecke hinter dem Felsen Eures Schlosses hin. Die
Fenster des gro遝n Saals gehen steil herab aufs Wasser, eine Aussicht
viel Stunden weit.

(Elisabeth kommt.)

Elisabeth. Was schafft ihr?

G鰐z. Du sollst deine Hand auch dazu geben und sagen: "Gott segne
euch!" Sie sind ein Paar.

Elisabeth. So geschwind!

G鰐z. Aber nicht unvermutet.

Elisabeth. M鰃et Ihr Euch so immer nach ihr sehnen als bisher,

da ihr
um sie warbt! Und dann! M鯿htet Ihr so gl點klich sein, als Ihr sie
lieb behaltet!

Weislingen. Amen! Ich begehre kein Gl點k als unter diesem Titel.

G鰐z. Der Br鋟tigam, meine liebe Frau, tut eine kleine Reise; denn
die gro遝 Ver鋘derung zieht viel geringe nach sich. Er entfernt sich
zuerst vom Bisch鰂lichen Hof, um diese Freundschaft nach und nach
erkalten zu lassen. Dann rei遲 er seine G黷er eigenn黷zigen Pachtern
aus den H鋘den. Und--kommt, Schwester, komm, Elisabeth! Wir wollen
ihn allein lassen. Sein Knab hat ohne Zweifel geheime Auftr鋑e an ihn.


Weislingen. Nichts, als was Ihr wissen d黵ft.

G鰐z. Braucht's nicht.--Franken und Schwaben! Ihr seid nun
verschwisterter als jemals. Wie wollen wir den F黵sten den Daumen auf
dem Aug halten!

(Die drei gehn.)

Weislingen. Gott im Himmel! Konntest du mir Unw黵digem solch eine
Seligkeit bereiten? Es ist zu viel f黵 mein Herz. Wie ich von den
elenden Menschen abhing, die ich zu beherrschen glaubte, von den
Blicken des F黵sten, von dem ehrerbietigen Beifall umher! G鰐z,
teurer G鰐z, du hast mich mir selbst wiedergegeben, und, Maria, du
vollendest meine Sinnes鋘derung. Ich f黨le mich so frei wie in
heiterer Luft. Bamberg will ich nicht mehr sehen, will all die
sch鋘dlichen Verbindungen durchschneiden, die mich unter mir selbst
hielten. Mein Herz erweitert sich, hier ist kein beschwerliches
Streben nach versagter Gr鲞e. So gewi ist der allein gl點klich und
gro, der weder zu herrschen noch zu gehorchen braucht, um etwas zu
sein!

(Franz tritt auf.)

Franz. Gott gr Euch, gestrenger Herr! Ich bring Euch so viel Gre,
da ich nicht wei, wo anzufangen. Bamberg und zehn Meilen in die
Runde entbieten Euch ein tausendfaches: Gott gr Euch!

Weislingen. Willkommen, Franz! Was bringst du mehr?

Franz. Ihr steht in einem Andenken bei Hof und 黚erall, da es nicht
zu sagen ist.

Weislingen. Das wird nicht lange dauern.

Franz. So lang Ihr lebt! und nach Eurem Tod wird's heller blinken als
die messingenen Buchstaben auf einem Grabstein. Wie man sich Euern
Unfall zu Herzen nahm!

Weislingen. Was sagte der Bischof?

Franz. Er war so begierig zu wissen, da er mit gesch鋐tiger
Geschwindigkeit der Fragen meine Antwort verhinderte. Er wu遲 es zwar
schon; denn F鋜ber, der von Haslach entrann, brachte ihm die Botschaft.
Aber er wollte alles wissen. Er fragte so 鋘gstlich, ob Ihr nicht
versehrt w鋜et? Ich sagte: "Er ist ganz, von der 鋟遝rsten Haarspitze
bis zum Nagel des kleinen Zehs."

Weislingen. Was sagte er zu den Vorschl鋑en?

Franz. Er wollte gleich alles herausgeben, den Knaben und noch Geld
darauf, nur Euch zu befreien. Da er aber h鰎te, Ihr solltet ohne das
loskommen und nur Euer Wort das 鋛uivalent gegen den. Buben sein, da
wollte er absolut den Berlichingen vertagt haben. Er sagte mir
hundert Sachen an Euch--ich hab sie wieder vergessen. Es war eine
lang

e Predigt 黚er die Worte: "Ich kann Weislingen nicht entbehren."

Weislingen. Er wird's lernen m黶sen!

Franz. Wie meint Ihr? Er sagte: "Mach ihn eilen, es wartet alles auf
ihn."

Weislingen. Es kann warten. Ich gehe nicht nach Hof.

Franz. Nicht nach Hof? Herr! Wie kommt Euch das? Wenn Ihr wtet,
was ich wei. Wenn Ihr nur tr鋟men k鰊ntet, was ich gesehen habe.

Weislingen. Wie wird dir's?

Franz. Nur von der blo遝n Erinnerung komm ich au遝r mir. Bamberg ist
nicht mehr Bamberg, ein Engel in Weibesgestalt macht es zum Vorhofe
des Himmels.

Weislingen. Nichts weiter?

Franz. Ich will ein Pfaff werden, wenn Ihr sie sehet und nicht au遝r
Euch kommt.

Weislingen. Wer ist's denn?

Franz. Adelheid von Walldorf.

Weislingen. Die! Ich habe viel von ihrer Sch鰊heit geh鰎t.

Franz. Geh鰎t? Das ist eben, als wenn Ihr sagtet: "Ich hab die Musik
gesehen." Es ist der Zunge so wenig m鰃lich, eine Linie ihrer
Vollkommenheiten auszudr點ken, da das Aug sogar in ihrer Gegenwart
sich nicht selbst genug ist.

Weislingen. Du bist nicht gescheit.

Franz. Das kann wohl sein. Das letztemal, da ich sie sahe, hatte ich
nicht mehr Sinne als ein Trunkener. Oder vielmehr, kann ich sagen,
ich f黨lte in dem Augenblick, wie's den Heiligen bei himmlischen
Erscheinungen sein mag. Alle Sinne st鋜ker, h鰄er, vollkommener, und
doch den Gebrauch von keinem.

Weislingen. Das ist seltsam.

Franz. Wie ich von dem Bischof Abschied nahm, sa sie bei ihm. Sie
spielten Schach. Er war sehr gn鋎ig, reichte mir seine Hand zu k黶sen,
und sagte mir vieles, davon ich nichts vernahm. Denn ich sah seine
Nachbarin, sie hatte ihr Auge aufs Brett geheftet, als wenn sie einem
gro遝n Streich nachs鋘ne. Ein feiner lauernder Zug um Mund und Wange!
Ich h鋞t' der elfenbeinerne K鰊ig sein m鰃en. Adel und
Freundlichkeit herrschten auf ihrer Stirn. Und das blendende Licht
des Angesichts und des Busens, wie es von den finstern Haaren erhoben
ward!

Weislingen. Du bist dr黚er gar zum Dichter geworden.

Franz. So f黨l ich denn in dem Augenblick, was den Dichter macht, ein
volles, ganz von einer Empfindung volles Herz! Wie der Bischof
endigte und ich mich neigte, sah sie mich an und sagte: "Auch von mir
einen Gru unbekannterweise! Sag ihm, er mag ja bald kommen. Es
warten neue Freunde auf ihn; er soll sie nicht verachten, wenn er
schon an alten so reich ist."--Ich wollte was antworten, aber der Pa
vom Herzen nach der Zunge war versperrt, ich neigte mich. Ich h鋞te
mein Verm鰃en gegeben, die Spitze ihres kleinen Fingers k黶sen zu
d黵fen! Wie ich so stund, warf der Bischof einen Bauern herunter, ich
fuhr darnach und r黨rte im Aufheben den Saum ihres Kleides, das fuhr
mir durch alle Glieder, und ich wei nicht, wie ich zur T黵
hinausgekommen bin.

Weislingen. Ist ihr Mann bei Hofe?

Franz. Sie ist schon vier Monat Witwe. Um sich zu zerstreuen, h鋖t
sie sich in Bamberg auf.

Ihr werdet sie sehen. Wenn sie einen
ansieht, ist's, als wenn man in der Fr黨lingssonne st黱de.

Weislingen. Es w黵de eine schw鋍here Wirkung auf mich haben.

Franz. Ich h鰎e, Ihr seid so gut als verheiratet.

Weislingen. Wollte, ich w鋜's. Meine sanfte Marie wird das Gl點k
meines Lebens machen. Ihre se Seele bildet sich in ihren blauen
Augen. Und wei wie ein Engel des Himmels, gebildet aus Unschuld und
Liebe, leitet sie mein Herz zur Ruhe und Gl點kseligkeit. Pack
zusammen! und dann auf mein Schlo! Ich will Bamberg nicht sehen, und
wenn Sankt Veit in Person meiner begehrte. (Geht ab.)

Franz. Da sei Gott vor! Wollen das Beste hoffen! Maria ist
liebreich und sch鰊, und einem Gefangenen und Kranken kann ich's nicht
黚elnehmen, der sich in sie verliebt. In ihren Augen ist Trost,
gesellschaftliche Melancholie.--Aber um dich, Adelheid, ist Leben,
Feuer, Mut--Ich w黵de!--Ich bin ein Narr--dazu machte mich ein Blick
von ihr. Mein Herr mu hin! Ich mu hin! Und da will ich mich
wieder gescheit oder v鰈lig rasend gaffen.




Zweiter Akt




II. Akt, Szene 1



Bamberg. Ein Saal

Bischof, Adelheid spielen Schach. Liebetraut mit einer Zither.
Frauen, Hofleute um ihn herum am Kamin.

Liebetraut (spielt und singt).

Mit Pfeilen und Bogen Cupido geflogen, Die Fackel in Brand, Wollt
mutilich kriegen Und m鋘nilich siegen Mit st黵mender Hand.

Auf! Auf!

An! An! Die Waffen erklirrten, Die Fl黦elein schwirrten, Die Augen
entbrannt.

Da fand er die Busen Ach leider so blo, Sie nahmen so willig Ihn all
auf den Scho. Er sch黷tet' die Pfeile Zum Feuer hinein, Sie herzten
und dr點kten Und wiegten ihn ein.

Hei ei o! Popeio!


Adelheid. Ihr seid nicht bei Eurem Spiele. Schach dem K鰊ig!

Bischof. Es ist noch Auskunft.

Adelheid. Lange werdet Ihr's nicht mehr treiben. Schach dem K鰊ig!

Liebetraut. Dies Spiel spielt ich nicht, wenn ich ein gro遝r Herr w鋜,
und verb鰐's am Hofe und im ganzen Land.

Adelheid. Es ist wahr, dies Spiel ist ein Probierstein des Gehirns.

Liebetraut. Nicht darum! Ich wollte lieber das Geheul der
Totenglocke und omin鰏er V鰃el, lieber das Gebell des knurrischen
Hofhunds Gewissen, lieber wollt ich sie durch den tiefsten Schlaf
h鰎en, als von Laufern, Springern und andern Bestien das ewige:
"Schach dem K鰊ig!"

Bischof. Wem wird auch das einfallen!

Liebetraut. Einem zum Exempel, der schwach w鋜e und ein stark
Gewissen h鋞te, wie denn das meistenteils beisammen ist. Sie nennen's
ein k鰊iglich Spiel und sagen, es sei f黵 einen K鰊ig erfunden worden,
der den Erfinder mit einem Meer von 黚erflu belohnt habe. Wenn das
wahr ist, so ist mir's, als wenn ich ihn s鋒e. Er war minorenn an
Verstand oder an Jahren, unter der Vormundschaft seiner Mutter oder
seiner Frau, hatte Milchhaare im Bart und Flachshaare um die Schl鋐e,
er war so gef鋖lig wie ein Weidensch鲞ling und spielte gern Dame und
mit den D

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